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Donnerstag, 11. August 2005


Kindertheater - mehr als ein politischer Auftrag


Seit vielen Jahren wird den Nettetaler Kindern und Jugendlichen eine komplette Spielzeit angeboten/Vorverkauf beginnt Ende August

Von Daniela Veugelers

Nettetal. Ein fester Bestandteil des Nettetaler Kulturprogranuns ist seit Jahren das Kinder- und Jugendtheater. Auch in der kommenden Spielzeit hat sich der Kulturbeauftragte der NetteAgentur, Roger Dick, ein spannendes und quafitätsvolles Programm zusammen gestellt. Insgesamt sollen zehn Veranstaltungen die kleinen und großen Kulturfreunde in die Werner-Jaeger-Halle locken. Das Angebot für die jüngsten Besucher richtet sich an Kinder und Jugendliche von vier bis 17 Jahren.

Vorgriff der Schulen

Im Programm finden sich klassische märchen ebenso, wie das Musical und das zeitgenossische Kinder- und jugendtheater Verpflichtet wurden durchweg Theaterensembles, die mit ihren Vorstellungen in der Vergangenheit zu begeistern wussten. Einen ersten Zugriff auf das umfangreiche Programm hatten bereits die Nettetaler Schulen und Kindergärten, die ein exklusives Vorkaufsrecht haben. Der allgemeine Kartenvorverkauf (auch für Schulen und Kindergärten aus den Nachbargemeinden) beginnt am Dienstag, 30. August, ab 8 Uhr, in der Werner-JaegerHalle, An den Sportplätzen 7. Ab 7 Uhr werden nummerierte Wartezettel ausgegeben. Bestellungen können schrifflich, telefonisch unter der Rufnummer 02153/409876 oder bei persönlicher Vorsprache erfolgen. Einen Tag nach der offiziellen Eröffnung sind die Karten in der NetteAgentur am Doerkesplatz 3, erhältlich.

Komplette Spielzeit

"Bei der Programmzusammenstellung achten wir immer darauf, den Kindern und Jugendlichen eine komplette Spielzeit anbieten zu können. Dabei orientiere ich mich an beliebten Kinderbüchem oder klassischen Märchen. und schaue die richtige Mischung zwischen Stücken die Kinder und Jugendliche ansprechen", so Roger Dick.

Eröffnet wird das Programm am Donnerstag 29. September, 15 Uhr, mit der Theateradaption des beliebten Kinderbuches "Emma und der blaue Dschinn" von Cornelia Funke. Die Autorin gehört mittlerweile zu den erfolgreichsten deutschsprachigen , Kinderbuchautoren. Nachdem ffire Bucher ins englische übersetzt wurden, schlagen ihre Verkaufszahlen mittlerweile die von Harry Potter. Derzeit befindet sich in Hollywood um über die Verfilmung ihre Bücher zu verhandeln. Das Theaterstück ist für Kinder ab fünf Jahren.

Am Dienstag, 18. Oktober, 15 Uhr, bringt die Landesbühne Sachsen-Anhalt Eisleben, für Kinder ab sechs Jahren, das berühmte Grimmsche Märchen "Der Froschkönig" auf die Nettetaler Bühne. In dieser Inszenierung wird das Märchen mit einem leichten Augenzwinkern im Stile tschechischer Märchenfilme früherer Jahre erzählt. Schon im internen Vorverkauf erwies sich der Froschkönig als absoluter "Renner".

"Der kleine Eisbär" macht als Musical am Mittwoch, 16. November, 15 Uhr, mit dem Frankfurter Theater auf Tour, Station in der Werner-JaegerHalle. Mit einer heiteren und liebevollen Inszenierung entführt das Theater alle Kinder ab vier Jahren in die Bilderbuchwelt des kleinen Eisbären Lars.

Märchen & Dramen

Passend zur Weihnachtszeit spielt das Theater auf Tour am Donnerstag, 8. Dezember, 15 Uhr die Geschichte von "Petterson kriegt Weihnachtsbesuch" in Lobberich. Für Petterson und seinen Kater Findus droht es ein trauriges Weihnachtsfest zu werden. Wenn da nicht die netten Nachbarn wären.

Eine weitere Roman-Adaption von Cornelia Funke spielt das Junge Theater Bonn mit der Inszenierung "Der Herr der Diebe" am Dienstag, 17. Januar, 15 Uhr. Das Theaterstück richtet sich an Kinder ab zehn Jahren und handelt vom Herr der Diebe, der sich als geheimnisvoller Anführer einer Kinderbande in Venedig über Wasser hält. Dieser Jugendbuch-Welterfolg wird vom jungen Theater als Uraufführung auf die Bühne gebracht.

An Jugendliche ab zwölf Jahren richtet sich das Theaterstück "Der gewissenlose Mörder Hasse KarIsson" vom Krimiautor Henning Mankell. Der Schwede wurde zwar mit seinem "Kommissar Wallander" weltberühmt, ist aber auch ein erfolgreicher Jugendbuchautor.

Wer kennt sie nicht die abenteuerlichen Geschichten der Wikinger aus dein Dorf Flake. Neben dem furchtlosen Häuptling Halvar besticht allerdings sein Sohn Wickie mit besonderen Einfällen, die die starken Wikinger aus der ein oder anderen Patsche hilft. Die Geschichte des kleinen Wickie führt das Westfäligche Landestheater Castrop-Rauxel am Donnerstag, 16. Februar, 15 Uhr, als Musical für Kinder ab sechs Jahren auf.

Musikalisch geht es auch bei den "Abenteuern von Mia Mäuseschwanz" am Dienstag, 14. März, 15 Uhr, zu, wenn das Westdeutsche Tourneetheater Remscheid die Geschichte des Mäusemädchens Mia als Musical für Kinder ab vier Jahren auf die Bühne bringt.

Die Verantwortung des sogenannten "kleinen Mannes" für die Umwelt thematisiert das Theaterstück "Das Nest" von Kir-Royal-Autor Franz Xaver Kroetz. Das Landestheater Burghofbühne Dinsklaken lädt alle Jugendlichen ab 17 Jahren zu dieser Aufführung ein.

Den Abschluss der Kinderund Jugendtheatersaison bildet am Dienstag, 4. April, 15 Uht das Theaterstück "Anna und der König, der aus dem Märchen fiel" nach einem Buch von Robert Thayenthal. Das Landestheater Burghofbühne Dinslaken lädt alle Kinder ab acht Jahren ein.

Interesse wecken

Trotz intensiver Werbung müssen die Verantwortlichen in der NetteAgentur immer wieder feststellen, dass das Kinder- und Jugendtheater immer öfter einen schweren Stand im direkten Vergleich zu Handy, Gameboy und Videospielen hat. "Ein Muss der Kulturarbeit ist es, unserer Zielgruppe ein interessantes Angebot zu machen und so. das Interesse am Theater zu wecken., so Dick.

Der Eintrittspreis von fünf Euro pro Aufführung, kann nun schon über mehrere Jahre gehalten werden, darauf sind die Verantwortlichen nicht ohne Grund stolz.

Der Vorverkauf für das Kinder- und Jugendtheater startet am 31. August. Zu den beliebten Stücken gehört in dieser Spielzeit das Märchen "Der Froschkönig" weiches die Landesbühne Sachsen-Anhalt Eisleben auf die Bühne der Werner-Jaeger-Halle bringt.


GN zu Besuch in Nettetaler Altentageststätten.
Heute: Lobberich - Teil 6


Nettetal (dv). Seit vier Jahren 1eitet Maria Tack die Lobbericher Altentagesstätte "Doerkesstube". Als sie die frei gewordene Stelle in der Zeitung entdeckte, bewarb sich die gelernte Kauffrau, beim Malteser Hilfsdienst. "Diese Aufgabe vereint viele Talente, wie die Organisation eines abwechslungsreichen Monatsprogranuns, die Führung der Kasse sowie das Basteln und Spielen mit den Senioren". Der Aufgabe gewachsen fühlte sich Tack auch durch ihren familiären Hintergrund: "Ich bin mit acht Geschwistern aufgewachsen, da ist man Trubel gewöhnt.

Der Eingang der Doerkesstube hegt direkt am Kreisverkehr "Knochen" am Krankenhaus, gegenüber der dortigen Kapelle. Die Örtlichkeiten. werden in den Abendstunden auch von kirchlichen Gruppen und der ZWAR-Gruppe genutzt. Einmal im Monat trifft sich in den Doerkesstuben die .Heilig-Geist-Gruppe" die gemeinsam mit einer Steyler Schwester einen Beetzirkel eröffnet hat. Die Verbindung zur Kirche soll künftig durch regelmäßige Wortgottesdienste in der Krankenhauskapelle gehalten werden.

Am ersten Standort der Altentagesstätte an der Burgstraße (heute Moschee) wurde noch viel gestrickt und gehäkelt, wie sich Leni Tillmanns erinnert. Mittlerweile wurde die Handarbeit fast eingestellt. Einige Frauen, wie Paula Schmitz stncken jedoch in ihrer Freizeit Decken und Kleidung für die Leprahilfe oder den Weihnachtsbasar.

Mittags stehen die einladenden Räumlichkeiten ganz den Senioren zur Verfügung. Vom Begegnungsraum hat man einen guten Blick auf den Innenhof des Jugendzentrum "Arche". Auf wenige Metern entfernt treffen sich hier jeden Tag Jung und Alt, das ist ein harmonisches Miteinander", so Maria Tack - Ab 13.30 Uhr sind die Pforten der Stube geöffnet und gegen 14 Uhr beginnt das Kaffee trinken in gemütlicher Runde. Im Anschluss spielen die Besucher entweder Karten oder andere Gesellschaftsspiele. Durch den Luxus einer eigenen Kegelbahn un Haus gehen die Damen alle 14 Tage mittwochs im Keller der Arche kegeln. Zu diesem Termin sind auch alle anderen Interessierten herzlich willkommen - Die genauen Termine finden sie unter anderem beim Programmaushang in St. Sebastian. An den restlichen Mittwochen können sich die Damen bei der Gymnastikstunde ihre Beweglichkeit erhalten.

Jeden Donnerstag hoffen die Besucherinnen beim Bingo auf ihr Glück im Spiel. Die Spielkarten kosten einen Euro. Das eingenommene Geld fließt in einen Topf, von dem die Seniorinnen mehrmals im Jahr essen gehen. Dann bringt der Malteser Fahrdienst die Damen zum Beispiel ins Landcafé Gotzen oder zu Café Künstler Der Malteser Fahrdienst steht auch den gehbehinderten Besuchern jeden Dienstag gegen einen Obulus von zwei Euro (Hin- und Rückfahrt) zur Verfügung. An diesem Tag werden auch die anstehenden Geburtstage gefeiert. Für den festlichen Rahmen sorgen vor allem die musikalische Begleitung mit Gitarre und Akkordeon und leckerem Kuchen. Jede Jubilarin darf sich natürlich auch ein Lied wünschen, welches die Gruppe dann anstimmt. Einmal im Monat kommt die Fußpflegerin zu Besuch.

Natürlich dürfen auch Ausflüge nicht im umfangreichen Programm fehlen: Vor kurzem folgten die Damen einer Einladung des Altenfachberaters zur Besichtigung des Rathauses. "Dies war ein schöner Besuch, den ich den anderen Altentagesstätten nur empfehlen kann", so Maria Tack. Eine weitere Abwechslung zum manchmal eintönigen Alltag bilden die Dia-Vorträge der VHS. "Die wunderschönen Bilder aus der Toskana oder Wien sind ein kleiner Ersatz für den fehlenden Urlaub, oder eine willkommene Erinnerung an vergangene Reise, weiß Tack.

Die Wände schmücken Bilder von vorangegangenen Festen wie Karneval oder Weihnachten, oder der Besuche des katholischen Kindergartens. Mit diesem hat die Doerkesstube eine enge Kooperation, die sich in gegenseitigen Besuchen ausdrückt. "Wir erhalten vom Kindergarten regelmäßig eine Einladung", so die Lobbericherin. Vor allem an St Martin erfreuen die Kinder die Senioren mit dem Spiel der Bettlerszene. Die notwendigen Buckmänner werden vom hiesigen St. Martinsverein gespendet.

Auf den Bildern an den Wänden ist jede Besucherin mit Namen festgehalten. Beim Ableben einer Besucherin wird ihr Bild mit einer Kerze daneben aufgestellt, damit sich alle Besucherinnen ganz persönlich verabschieden können. Im Kreise der rund 30 regelmäßigen Besucherinnen finden sich vier Damen, die nach dem Umzug in die Seniorenresidenz "ihrer" Altenstube treu geblieben sind.

Neben der Gemeinschaft in der Doerkesstube schätzen die Damen vor allein die Liebe der Leiterin zu schönen Dekorationen und Basteleien. Fester Bestandteil des Veranstaltungsprogramms sind daher auch immer wieder das festliche Oster- und Erntedankfrühstück. Zu diesen Anlässen basteln die Damen auch noch Tisch- und Wanddekorationen. Das Besondere an den Veranstaltung sind aber die kleinen Überraschungen von Maria Tack, wie kleine Osternester oder selbst eingekochte Marmelade oder Apfelmus.

Tradition hat auch schon der Adventsbasar der Malteser in der Doerkesstube, jeweils am Sonntag vor dem ersten Advent in der Zeit von 11 bis 17 Uht Dort werden selbst gebackene Plätzchen Marmeladen, Liköre und Handarbeiten verkauft Der Erlös ist für die Doerkesstube bestimmt.

Am Kamevalsdienstag werden dann die Pfannen erhitzt für das große Reibekuchen essen mit Besuch des Prinzenpaares und der Frauengemeinschaft. Fur das Programm sorgen die Medis. Abgeschlossen wird das Jahr mit dem Besuch des Nikolaus im Dezember und dem traditionellen Weihnachtsessen bei dem jede Besucherin ein Geschenk erhält. Ein Höhepunkt in der Weihnachtszeit ist auch das Curanum-Weihnachtskonzert im Regertbogensaal. Wieder eröffnet wird das Jahr mit der Neujahrsrunde beim Brezel essen.

Männliche Besucher sind leider in Lobberich nicht zu finden, obwohl ein separater Raum - in dem auch geraucht werden durfte - sich anbietet um eine wöchentliche Skatrunde zu eröffnen. Interessierte Männer und Frauen melden sich bitte bei der Leiterin. "Wir sind immer offen für neue Besucher, Interessierte können sich unser Programm ganz unverbindlich an den Aushängen der Kirche und der Pfarrbibliothek ansehen", wirbt Tack

Die Lobbericher Altentagessätte "Doerkesstube, An St. Selmstian 37, ist montags bis freitags von 13.30 bis 17 Uhr geöffnet. Der Beitrag im Quartal kostet zehn Euro.

Die Damen der Lobbericher Doerkesstube vor ihrem etwas versteckt gelegenen Eingang. Foto: Daniela Veugelers


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Erich S.: Prozess dauert bis 2006


"Börsengeschäft ist Chancengeschäft"

Nettetal (ib). Der Manunut-Prozess gegen den Lobbericher Anlageberater Erich S. (48) geht in die nachsten Runden und wird sich voraussichtlich bis Anfang des kommenden Jahres hinziehen. Erich S. wird vorgeworfen, Geld von insgesamt 7,8 Millionen Mark veruntreut und auf sein Privat-Konto transferiert zu haben. Verstoß gegen das Börsengesetz sowie gewerbsmäßiger Betrug lautet die Anklage.

Mehr als sechs Jahre benötigte die Staatsanwaltschaft, um Akten zu sichten und das Ermittlungsverfahren abzuschließen. Bislang fielen mehrere angesetzte Verhandlungstermine aus oder dauerten nicht langer als fünf Minuten, da die geladenen Zeugen der Staatsanwaltschaft nicht erschienen.

Am Montag war der Zeuge Gerd-Otto T. (45) geladen, der einige Monate bei der Firma Compact Trading als sogenannter "Loader" arbeitete. Wegen Verleitung von Börsengeschäften war er selbst zu einem Jahr und neun Monaten verurteilt worden. Montag stand er nun als Zeuge vor der zweiten Großen Strafkammer und berichtete über seine Arbeit bei der Firma. Er habe wenig Kundenkontakt gehabt, nie habe er dem Kunden eine sichere Aussicht auf Gewinn bei Börsenspekulationen gegeben. Zudem sei der Kunde selbst immer motiviert gewesen, neue Geschäfte zu tätigen.

"Der Kunde war gierig auf Gewinne", so der Zeuge. Sicher habe er das Produkt positiv dargestellt, das würde auch ein Autoverkäufer machen. Klar habe er auch dem Kunden die Chancen, Gewinne zu machen, dargestellt, das Risiko benannt und besprochen. Immer sei er jedoch von seiner Empfehlung überzeugt gewesen, "sonst hatte ich das dem Kunden nie empfohlen". Ob denn die Kunden auch Gewinne erzielt hatten wollte der Vorsitzende Richter Herbert Luczak wissen. Der Kunde habe faire Chancen gehabt, zu verdienen. Das hing jedoch vom Marktverhalten ab. T. könne sich noch genau an die befrorene Orangen-Ernte in Florida erinnern.

Damals stieg der Preis von Orangensaft in die Höhe und die Kunden erzielten große Gewinne. Andersherum verloren die Kunden auch, so etwa bei Soja-Bohnen. Das war jedoch nicht von ihm abhängig sondern von der Entwicktung des Marktes, kam der Zeuge immer mehr aus sich heraus und lief zur Hochstforin auf, als er von den Geschäften erzählte. Bei Compaet Trading befand er sich in der "Entwicklungsphase seines Glaubens", so der Zeuge, der damals fest daran glaubte, heute sehe er die ganze Sache anders.

Nach einigen Wochen habe er dann gemerkt, dass bei Compact Trading irgend etwas nicht "stimme". Er kündigte sofort, ohne jedoch das Problem mit seinem damaligem Chef, Erich S., zu besprechen und grundete seine eigene Firma GOT nut Sitz in Leuth. Ob das Geld letztendlich an der Börse überhaupt platziert wur de daran konnte sich Gerd-Otto T. nicht mehr erinnern. "Mit Sicherheit" könne er dies nicht mehr sagen. Am kommendem Montag ist ein weiterer Loader als Zeuge der Staatsanwaltschaft vorgeladen.

Die Zeugen der Verteidigung werden noch lange nicht geladen. Erst einmal muss die Zeugenliste von Oberstaatsanwalt Detlef Nowotsch abgearbeitet werden. Und die ist lang.


Russische Lieder auf dem Naturschutzhof


Die beiden Musikpädagogen Dimitrij und Lilja Strelow spielten russische Weisen auf dem Naturschutzhof.

Lobberich (ib). Weniger die Natur - mehr russische Volksmusik stand am Sonntag auf dem Naturschutzhof in Lobberich im Mittelpunkt. Die vielen Besucher, die trotz des regnerischen Wetters einen Stopp auf dem Naturschutzhof einlegten, wurden überrascht. Im neu errichteten Haus hatten die aus Weißrussland stammenden (Dimitri) und Lilja Strelow ihr Akkordeon ausgepackt und stimmten die Besucher musikalisch ein. Schnell füllte sich das Haus und Wiebke Esmann, Leiterin des Naturschutzhofes, war von der Resonanz begeistert. "Das Ehepaar ist zu Besuch in Nettetal und fragte an, ob sie einmal bei uns spielen könnten", erzählt Wiebke Esmann, die spontan zustimmte. und das Publikum sang und schtinkelte mit und war am Ende von der musikalischen Darbietung begeistert. Nicht nur deutsche Besucher, sondern auch ehemalige Landsleute konnte das Ehepaar als Zuhörer begrüßen. Für sie selbst war es schön, den Menschen in Nettetal etwas aus ihrer Heimat musikalisch zu zeigen. "Wir haben uns sehr gefreut", sagten sie am Ende und machten noch einen Rundgang über den Naturschutzhof.

Das Ehepaar aus Brest arbeitet als Lehrer an einem Musik-College und ließ die alten russischen Lieder aufleben. Aber auch deutsche Volksweisen hatten die Strelows in ihrem Programm: Foto: Inge von den Bruck


"ZWAR" kennt keine Langeweile


Viele Ideen und persönliches Engagement bringt die Teilnehmer der Gruppe weiter

Nettetal (ib). Wolfgang Nötzoid, ZWAR-Fachberater (Zwischen Arbeit und Ruhestand), war positiv überrascht. "Dafür, dass die ZWAR-Gruppe hier in Nettetal erst seit einem halben Jahr besteht, ist sie stabil. Die Mitglieder untemehmen sehr viel und sind vor allen Dingen sehr motiviert." Nötzold besucht die ZWAR-Gruppen in der Region regelmäßig, ist unterstützend tätig, gibt Ratschläge und Tipps. Dienstags und donnerstags treffen sich in den Doerkesstuben in Lobberich die beiden ZWAR-Gruppen; Menschen ab 50 Jahren, die zwischen Arbeit und Ruhestand stehen.

Roswitha, Anita, Renate, Käthe und Erika werden am übernächsten Sonntag mit dem Fahrrad nach Brüggen fahren. "Dort ist ein SommerKonzert im Innenhof der Burg", so Roswitha, die durch ihre Spontanität die anderen Frauen der Dienstags-Gruppe mitreißt. Und Mittwoch? "Da steht eine Fahrradtour mit noch unbekanntem Ziel an" so Hubertine Kreuels, die ne ben dem Altenfachberater der Stadt Nettetal, Christian Fortmann, Ansprechpartner für die Dienstags-Gruppe ist.

Insgesamt seien es 15 Frau en "und Alrich", berichten die Frauen, klar, dass Alrich "Hahn im Korb" ist. Neue interessierte Frauen und Männer sind gern in der Gruppe gesehen. Am letzten Dienstag konnte die Gruppe gleich drei neue Frauen begrüßen. Die brachten dann auch viele Ideen mit. Und sofort setzte die Gruppe die er ste Idee um und stimmte das Lied "Kein schöner Land" an. Und Wolfgang Nötzold fand sogar Liederhefte, die zu je der Jahreszeit die passenden Lieder beinhalten. "Dann kann ja nichts mehr schief gehen", meinten die Frauen und sangen gleich die nächste Strophe. Ob Romm~ spielen, Singen oder einfach nur Fahrradfahren, die Gruppe nimmt-alle Ideen auf. Roswitha kann aber nur Mau-Mau. "Ich will aber auch Rommd lernen", ist sie gleich wieder oben auf und schnell finden sich weitere Frauen, die im ,Herbst gemeinsam Karten spielen wollen.

Eine Fahrt nach Arcen zum Schwimmen wird angeregt. Kein Problem, auch hier wollen die Frauen mitmachen. Kurzfristig wird sogar eine Paddeltour auf der Niers geplant. Roswitha und Renate fahren auf jeden Fall. Käthe schließt sich schnell an, auch ohne zu wissen, was wirklich auf sie zukommt. "Wir werden richtig Spass haben", so Roswitha, die sich gleich am nächsten Tag um die Organisation kümmern will.

Im September findet ein zweitägiges Seminar zur "Zielfindung und Reflektion" im Sauerland statt. Einige Frauen wollen unbedingt daran teilnehmen. Nicht das Seminar, sondern vielmehr das Zusammensein der Gruppe in einer anderen Umgebung zieht sie an. Doch bislang meldeten sich erst sechs Frauen an. "Es müssen aber zehn Teilnehmer sein", so Christian Fortmann, der guter Dinge ist, dass die benötigte Teilnehmerzahl erreicht wird.

"Das ist, wichtig für die Gruppe", so Fortmann, der die Moderation innerhalb der Dienstags-Gruppe übernommen hat. Aber auch ohne seine Teilnahme ist die Gruppe sehr wohl in der Lage, Treffen untereinander zu organisieren. Denn eines steht fest: Die Frauen sind untemehmungslustig und motiviert, nehmen ihre Freizeitgestaltung selbst in, die Hand und finden so neue Bekannte.

Christian Fortmann (hinten links) und Hubertine Kreuels (rechts), beide Ansprechpartnerffir die ZWAR-Gruppe, sowie natürlich die anderen Mitglieder würden sich sehr über neue interessierte Frauen und Männerfreuen. Langeweile ist in diesem Club ein Fremdwort, der Spaß bei gemeinsamen Unternehmungen wird groß geschrieben. Foto: Inge von den Bruck

Wer Lust hat ist dienstags (Nettetal-Gruppe) und donnerstags (Lobbericher-Gruppe) in den Doerkesstuben, An  St. Sebastian 37, gern gesehener Besucher. Ansprechpartner ist Christian Fortmann,

Altenfachberater der Stadt Nettetal, Telefon 02153/8985026.


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